Sommaruga bei den Bauarbeitern: «In meinem Land gibts keine Arbeit. Und kein Geld.»

Written By Unknown on Rabu, 31 Oktober 2012 | 17.03

Seit drei Jahren arbeitet David Sartalsolla (33) schon in der Schweiz, in der Region Bern genauer gesagt. Doch seine Deutschkenntnisse beschränken sich auf ein Minimum.

Denn in seinem Job als Maurer (4'800 Franken verdient er dabei) spricht der Spanier grösstenteils Italienisch. Das funktioniere gut, aber im Alltag hat er Schwierigkeiten, sich durchzuschlagen. Das soll sich ändern.

Zusammen mit anderen Bauarbeitern besucht er erstmals einen Deutschkurs. Dieser findet im Rahmen eines Pilotprojekts statt. «Deutsch auf der Baustelle» nennt sich dieses und wird aus Politik und Wirtschaft von höchster Stelle unterstützt.

Deutsch büffeln vor der Arbeit

Die Kosten für die Lektionen trägt der Paritätische Fonds der Sozialpartner. Am Pilotprojekt beteiligt sind vier Baustellen in Bern, Basel, St. Gallen und Frauenfeld.

Die Arbeiter büffeln bereits vor Arbeitsbeginn zwei Lektionen Deutsch. Der «Schul»-Ort ist wenn möglich gleich auf der Baustelle. So geht wenig Zeit verloren. Bei einigen Firmen gilt der Deutschunterricht gar als Arbeitszeit.

Zwar gibt es bereits seit einiger Zeit Bemühungen, Arbeiter in den Deutschunterricht zu schicken. Doch wenn dieser nach Feierabend stattfindet, sind viele Büezer nach einem harten Tag auf dem Bau schlicht zu müde dafür. Und am Samstag müssen viele arbeiten.

«Nach Portugal gehe ich nur noch in die Ferien»

Einer, der bereits früher einen Deutschkurs besucht hat, ist Nelson Jesus Fernandes Carvalho. Dort habe er aber nur Ausdrücke wie «Guten Morgen» und «Wo ist Bahnhof?» erlernt, sagt der 30-jährige Portugiese.

Den Deutschkurs vor der Arbeit mit Tanja Tunjic Martinovic findet er super. Und er möchte gerne hier bleiben, denn ihm gefällts in der Schweiz. «Nach Portugal gehe ich nur noch in die Ferien, besuche zum Beispiel meine Eltern», sagt er.

Fernandes Carvalho ist auch realistisch: «In meinem Land gibts keine Arbeit für mich. Und kein Geld», sagt er etwas melancholisch. Lerne er besser Deutsch, steigen für ihn auch die Chancen, in der Schweiz eine Partnerin zu finden, hofft er.

Sommaruga: «Migranten müssen das Land kennen, in dem sie leben»

Tatsächlich sei es für ausländische Arbeiter zentral, der deutschen Sprache mächtig zu sein, sagt Justizministerin Simonetta Sommaruga zu Blick.ch. Etwa um für den Arbeitsmarkt fit zu sein, sollten sie ihre Stelle im Baugewerbe verlieren.

«Es ist wichtig, dass sie nicht nur ihre Arbeit kennen, sondern auch das Land, in dem sie leben», sagt sie. Schliesslich müssten sich die Migranten auch beim Einkaufen, beim Zahlen von Rechnungen oder beim Verabreden eines Arzttermins verständigen können. 

Dazu brauchts einerseits Einsatz der Migranten. Aber das allein reicht nicht, findet ein Bündnis aus Politik und Wirtschaft.

Bis 2016: Deutschkurse in allen Kantonen

Deshalb präsentierte heute die «Tripartite Agglomerationskonferenz» (TAK) zusammen mit dem Gewerbe-, Städte-, und Baumeisterverband Ziele für eine bessere Integration von ausländischen Arbeitern in der Schweiz. 

Staat und Wirtschaft müssten enger zusammenarbeiten, fordert TAK-Präsident Guy Morin. Der Stapi von Basel koordinierte das illustre Aufgebot. Bis 2016 sollen alle Kantone dafür sorgen, dass praxisbezogene Sprachförderangebote bereitstehen.

Wird es langsam «eng im Land»?

Bundesrätin Sommaruga sagte, viele Schweizer hätten das Gefühl, dass es «eng wird im Land». Damit das Volk die Zuwanderung weiterhin akzeptiere, sei eine verbesserte Integration der ausländischen Arbeiter dringend notwenig.

Dazu leistete sie gleich selbst einen Beitrag. Das Mittagessen nahm sie gemeinsam mit den Bauarbeitern der Berner Baustelle ein. Dabei unterhielt sie sich mit Sartalsolla, Fernandes Carvalho und anderen Büezern.

Ob Sartalsolla realisiert hat, mit wem er gerade geschwatzt hat, bleibt sein Geheimnis. Aber die Bundesrätin sei sehr nett zu ihm gewesen, sagt er lachend und geht zurück auf die Baustelle.


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