Steuerstreit: Zeitungen sehen Abgeltungssteuer vor Ende

Written By Unknown on Sabtu, 24 November 2012 | 14.44

Nach dem Nein des deutschen Bundesrates zum Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland geben die Kommentatoren der Schweizer Zeitungen dem Modell der Abgeltungssteuer nur noch wenig Chancen.

TAGESANZEIGER: «Das Konzept der Abgeltungssteuer ist gescheitert. Das Schweizer Konstrukt, das ermöglichen wollte, dass hinterzogenes Geld weiterhin bei den Banken versteckt werden kann und die Steuern anonym dem Fiskus im Heimatland überwiesen werden, setzt sich international nicht durch. (...) Also sollte die Schweiz möglichst rasch Verhandlungen auf Basis einer Steueramnestie für die Vergangenheit und eines möglichst einfachen automatischen Datenaustauschs für die Zukunft aufnehmen.»

BUND: «Die SPD pokert hoch: Sie will den automatischen Informationsaustausch. Diesen wird Deutschland möglicherweise in zehn Jahren erhalten. Aber kurzfristig kann der nördliche Nachbar die Schweiz nicht dazu zwingen, alle Informationen über die Geldanlagen deutscher Bürger freizugeben. Die Abgeltungssteuer ist momentan die beste Lösung; deshalb ist zu hoffen, dass der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat den Durchbruch bis Ende Jahr doch noch schaffen wird.»

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: «Wer meint, damit sei das ausgeklügelte Konzept einer Abgeltungssteuer schicklich beerdigt worden, liegt allerdings falsch. (...) Grossbritannien und Österreich halten dieses Vorgehen für zielführend. Ergo treten die mit diesen beiden Ländern abgeschlossenen Steuerabkommen auf Anfang 2013 in Kraft. Das ist die positive Nachricht, die den in Berlin säbelrasselnd zelebrierten Starrsinn konterkariert.(...) Wer die Schweizer Banken kollektiv in den Dunstkreis der organisierten Kriminalität rückt, verspielt seinen politischen Kredit.»

BASLER ZEITUNG: «Wie schön, dass noch Zuversicht herrscht bei den Schweizer Banken! Diese Zuversicht ist schwierig zu teilen, wenn man neben den durchaus vorhandenen innenpolitischen Motiven miteinbeziehen mag, in welchem Umfang sich die Banken als Steuerfluchthelfer moralisch verschuldet haben und wie sich ihnen gegenüber die Stimmung im Ausland in der aktuellen Finanzkrise (verständlicherweise) verschlechtert hat. Das Scheitern des Abkommens wäre ein Fanal für das Modell der Abgeltungssteuer.»

SÜDOSTSCHWEIZ: «Die Schweiz hat nicht nur innerdeutsche Befindlichkeiten falsch wahrgenommen, sie hat es auch verpasst, Anliegen von links aufzunehmen, um dem sozialdemokratischen Gerechtigkeitssinn zu entsprechen. Mit ihrer Ignoranz hat sie Chancen vertan, im eigenen Interesse das Maximum herauszuholen, und so linken deutschen Politikern wie Peer Steinbrück oder Norbert Walter-Borjans eine Plattform geboten. Weit dürfte der Abgeltungsweg nicht mehr führen. Die Zeichen stehen auf automatischem Informationsaustausch.»

ST. GALLER TAGBLATT: «Vordergründiger Verlierer des gestrigen Neins ist Deutschland. Steuervergehen verjähren, die auf zehn Jahre ausgerichtete rückwirkende Pauschalversteuerung von Guthaben deutscher Bürger in der Schweiz wie auch die neue reguläre Versteuerung von angelegten Vermögen würde - mindestens - ein Jahr später einsetzen. Deutschland dürften dadurch Milliarden entgehen.(...) Die Schweizer Banken wiederum werden ihr nachhaltiges Imageproblem nicht los. Und die einst freundnachbarlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz werden auf Dauer belastet.»

NEUE LUZERNER ZEITUNG: «Es ist ungewiss, ob das Modell der Abgeltungssteuer ohne Deutschland Zukunft hat. Ein erster Test kommt schon bald. Italien muss sich entscheiden, ob es trotz des deutschen Neins ein Abkommen mit der Schweiz abschliessen will. Krebst Rom zurück, wäre dies ein schlechtes Signal. Selbst wenn die Anfang 2013 in Kraft tretenden Abkommen mit Grossbritannien und Österreich die erwarteten Ergebnisse bringen sollten.»

BLICK: «Es braucht jetzt eine für alle Seiten möglichst faire Lösung für die Altlasten. Für die Zukunft braucht es ein Modell, das die versprochene Weissgeldstrategie glaubwürdig abbildet. Rasch wieder in Verhandlungen einsteigen. Am besten direkt mit der EU und nicht mit einzelnen Staaten. Auf vernünftige Banker hören, die sich schon länger auf einen wie auch immer gearteten automatischen Datenaustausch einstellen.» (SDA)


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