Prozess wird fortgesetzt: Welche Strafe erwartet die Zwillings-MÃ¶rderin?

HORGEN - Bianca G. (39) hat ihre drei Kinder getötet. Heute folgen die Plädoyers der Anklage und der Verteidigung.

Heute wird am Bezirksgericht Horgen ZH der Zwillingsmord-Prozess fortgesetzt. Vorgetragen werden die Plädoyers von Anklage, Verteidigung und vom Anwalt des Vaters der getöteten Kinder. Bianca G.* (39) hat danach Gelegenheit zu einem Schlusswort.

Im Dezember hatte sie ein erschreckendes Geständnis abgelegt: Sie gab nicht nur zu, ihre Zwillinge Céline und Mario (7) in der Nacht auf Heiligabend 2007 erstickt zu haben. Auch ihr Erstgeborenes Lisa (sieben Wochen) hatte die Mutter 1999 getötet, weil es «für immer still sein» sollte. Dieser Todesfall war ihr zuvor nicht angelastet worden, da er als plötzlicher Kindstod eingestuft worden war.

Jetzt, wo alles draussen sei, brauche sie Hilfe, sagte Bianca G. am letzten Prozesstag. Bislang habe sie ihre Taten verdrängt. Wie jetzt bekannt wurde, beging Bianca G. noch am selben Tag einen Selbstmordversuch. Trotz ihrer schlechten psychischen Verfassung wird sie heute am Prozess teilnehmen.

Gefordertes Strafmass noch nicht bekannt

Der Staatsanwalt fordert für die Beschuldigte eine Verurteilung wegen mehrfachen Mordes und wegen vorsätzlicher Tötung. Das geforderte Strafmass dürfte heute bekannt werden. Noch nicht bekannt ist auch das Strafmass, das ihr Verteidiger fordert.

Der Gerichtspsychiater Frank Urbaniok empfiehlt für die psychisch gestörte Frau eine stationäre Massnahme. Er attestiert ihr aber keine verminderte Schuldfähigkeit, weil sie ihre Kinder bewusst und willentlich getötet habe. Das Urteil soll am 29. Januar eröffnet werden. (SDA/num)