Schock-Kampagne gegen Ohrfeigen: 85 Prozent der Franzosen schlagen ihre Kinder

Written By Unknown on Kamis, 20 Juni 2013 | 17.03

Nur eine kleine Ohrfeige. Nur eine kleine Ohrfeige? In Frankreich wird zurzeit heftig debattiert, ob Schläge in der Erziehung verboten werden sollen. Auslöser für die hitzige Diskussion ist ein 30-Sekunden-Video der «Stiftung für Kinder».

Im Kurzfilm sitzt ein Schulbub am Küchentisch, macht Lärm, während seine Mutter telefoniert. «Hör auf», verlangt sie genervt. Der Junge macht weiter. «Was habe ich gesagt? Hör jetzt sofort auf!» – Zack, die Hand fliegt.

Die Szene wiederholt sich in Zeitlupe. Die Ohrfeige trifft den Buben, sein Kopf dreht sich weg, seine Haare fliegen. Sein Gesicht verformt sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse.

«Eine kleine Ohrfeige für Sie, ein grosser Schlag für ihn», lautet der Slogan dazu.

Die Kampagne soll aufklären, welch fatale Wirkung Ohrfeigen auf Kinder haben. Die Forderung: Frankreich soll das Recht des Kindes auf eine gewaltfreie Erziehung ins Gesetz aufnehmen.

Gängige Erziehungsmethode

Ist ein Ohrfeigen-Verbot wirklich nötig? Unbedingt, findet Emanuelle Piet, Pädagogin und Koordinatorin der aktuellen Kampagne. Laut einer Umfrage haben 85 Prozent der Franzosen die «gifle» schon als Erziehungsmethode eingesetzt.

Dass einem die Hand mal ausrutscht, finden die meisten Franzosen normal. Eine Backpfeife habe «noch keinen umgebracht», «eine Tracht Prügel» könne auch lehrreich sein, argumentieren die Kampagnen-Kritiker.

Das sei purer Stress für den Sprössling, richte ausserdem körperlichen Schaden an, sagt Piet. «Eine auch nur kleine Ohrfeige verformt das Gesicht des Kindes und schüttelt sein Hirn durch, sodass es zwei Sekunden aussetzt», zitiert sie medizinische Studien.

92 Prozent gegen Verbot

Auch Kinderpsychotherapeutin Hélène Romano hält fest: «Ein Akt der Gewalt ist nie lehrreich. Gewalt ist ein Fehler», sagt sie im «Figaro».

Erwachsene zu schlagen ist verboten, für Kinder gibt es keinen entsprechenden Schutz – das sei doch absurd.

Den Franzosen stösst ein mögliches Züchtigungsverbot sauer auf: 92 Prozent sind dagegen, zeigt eine Umfrage des «Figaro». Argument: Es gebe oft keine Alternative zur Ohrfeige.

Ohrfeigen in der Schweiz erlaubt

Die Reaktionen der Franzosen überraschen die ehemalige Berner SP-Nationalrätin Ruth-Gaby Vermot nicht. Sie reichte 2008 eine entsprechende Initiative ein. Der Nationalrat lehnte das Züchtigungsverbot ab. Das existierende Gesetz schütze das Kind bereits entsprechend, so die Begründung.

«Ich erhielt damals viele Drohungen: Ich sei diejenige, die geschlagen gehört, hiess es», sagt Vermot zum «Le Matin». Viele Eltern sähen ihre Kinder offenbar als Privatsache, fürchteten, ein Züchtigungsverbot greife in den Familienalltag ein.

Schweden verankerte schon 1979 ein Gesetz, das die körperliche Züchtigung von Kindern verbietet. 32 andere Länder folgten dem skandinavischen Beispiel, neben über 20 europäischen Ländern auch Togo, Venezuela, Neuseeland und der Südsudan. (kko)


Anda sedang membaca artikel tentang

Schock-Kampagne gegen Ohrfeigen: 85 Prozent der Franzosen schlagen ihre Kinder

Dengan url

http://prostatkesehat.blogspot.com/2013/06/schock-kampagne-gegen-ohrfeigen-85.html

Anda boleh menyebar luaskannya atau mengcopy paste-nya

Schock-Kampagne gegen Ohrfeigen: 85 Prozent der Franzosen schlagen ihre Kinder

namun jangan lupa untuk meletakkan link

Schock-Kampagne gegen Ohrfeigen: 85 Prozent der Franzosen schlagen ihre Kinder

sebagai sumbernya

0 komentar:

Posting Komentar

techieblogger.com Techie Blogger Techie Blogger