Wieder Ärger mit der Informatik: Externe Experten sollen im Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) eine Administrativuntersuchung vornehmen. Grund sind mutmassliche unlautere Vorgänge bei der Vergabe von Aufträgen an Informatikfirmen.
Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann habe eine Administrativuntersuchung eingeleitet, bestätigte Rudolf Christen, Sprecher des Wirtschaftsdepartements, am Donnerstag eine Meldung der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund». Die Untersuchung stehe im Zusammenhang mit Vorwürfen, denen nun nachgegangen werden soll. Genauere Angaben machte Christen auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda nicht.
Laut den Recherchen der Zeitung steht ein Ressortleiter unter Korruptionsverdacht. Er habe mit einer externen Informatikfirma verdächtige Geschäfte abgewickelt. «Der Ressortleiter verschaffte der Firma Aufträge zu überhöhten Konditionen.» Im Gegenzug habe er Reisen, VIP-Tickets und Geräte «im Wert von Zehntausenden von Franken» erhalten.
Bereits vor zwei Wochen wurde bekannt, dass das SECO in den Jahren 2009 bis 2011 Aufträge im Umfang von 34 Millionen Franken ohne öffentliche Ausschreibung vergeben hatte. Dies, obwohl der Wert der einzelnen Aufträge jeweils über dem Schwellenwert für freihändige Vergaben lag.
Der Vorwurf der widerrechtlichen Beschaffung war auch beim gestoppten Informatikprojekt INSIEME der Eidgenössischen Steuerverwaltung erhoben worden. Eine im November 2012 eingesetzte Arbeitsgruppe soll dies untersuchen. (SDA)
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