Das durfte bisher noch kein einziger Papst: Spricht Franziskus zum US-Kongress?

Es wäre eine Premiere: Der Papst ist eingeladen, bei einer gemeinsamen Sitzung von Senat und Repräsentantenhaus im Capitol in Washington eine Rede zu halten. Eine absolute Premiere: Kein Papst vor ihm wurde jemals dazu eingeladen Die Antwort des Papstes, der im September 2015 in die USA reisen soll, steht noch aus.

«Papst Franziskus hat mit seiner pastoralen Art und dienenden Führung Millionen von Amerikaner inspiriert», sagte gestern der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, der Republikaner John Boehner. «Unermüdlich» habe sich der Pontifex für die Armen, Schwachen und Kranken eingesetzt und damit «Herzen auf allen Kontinenten» gewonnen. Auch Boehners Pendant auf der Seite der Demokraten, Nancy Pelosi, begrüsste die Einladung. Beide sind Katholiken.

Der Papst äusserte sich laut dem Boehner zunächst nicht zu der Einladung. Aber er twitterte – ob ein Zusammenhang mit der Einladung besteht, ist unklar:

Ein Termin für die Rede steht ebenfalls noch nicht fest. Allerdings wird spekuliert, dass der Papst im September 2015 in die USA kommen könnte. Dann findet in Philadelphia eine weltweite Konferenz der katholischen Kirche für die Familie statt. Von dort bis nach Washington wäre es nicht weit.

Ende dieses Monats empfängt Franziskus US-Präsident Barack Obama im Vatikan. Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. war im April 2008 zu einem Besuch in die USA gereist. Der Argentinier Jorge Bergoglio war vor einem Jahr zum Papst gewählt worden, nachdem Benedikt aus Altersgründen zurückgetreten war.