SRF-Chefredaktor nimmt Stellung zum Maurer-Eklat: Wer flüstert «Rundschau»-Brotz ins Ohr?

Written By Unknown on Minggu, 27 April 2014 | 14.44

Zur Sendung «Rundschau» mit Bundesrat Ueli Maurer hagelte es bei der Ombudsstelle 125 Beschwerden. Das ist Rekord! Gehen Sie nun über die Bücher?

Tristan Brenn: Wir müssen nicht über die Bücher. Das sind vorwiegend politisch instrumentalisierte Zuschauerreaktionen. Ein Pro-Gripen-Komitee hat zu den Beschwerden aufgerufen und gleich auch noch die Anleitung dazu mitgeliefert. Das ist ein Missbrauch der Institution Ombudsstelle.

Aber die Empörung des Einzelnen ist doch echt.

Sicher. Aber die Beschwerden sind politisch orchestriert. Das stört mich.

Warum reagieren Sie denn so gereizt auf die Kritik aus der SVP?

Ich reagiere nicht gereizt, ich stelle nur fest.

Beiträge der «Rundschau» kommen oft einseitig daher. Bei Ueli Maurer war das ja gewollt.

Es gehört zum journalistischen Konzept dieser Sendung, dass sie ihre Studiogäste mit den Argumenten der nicht anwesenden Partei konfrontiert. Das hat nichts mit Einseitigkeit zu tun und ist auch nicht tendenziös, wie Ueli Maurer sagt.

Übertreibt Moderator Sandro Brotz in diesem Punkt nicht? Er reitet oft auf Details herum, bekundet aber Mühe mit starken Gästen, die ihm Paroli bieten.

Das ist nicht mein Eindruck. Nehmen Sie das Interview mit Ueli Maurer. Das wurde im Ton sehr sachlich geführt. Zugleich muss es aber erlaubt sein, auch einem Bundesrat kritische Fragen zu stellen.

Wer flüstert Brotz eigentlich ins Ohr?

Das ist der Produzent. Dieser sagt, wie lange das Interview noch dauert. Es kann aber auch sein, dass er ihn auf Inhaltliches aufmerksam macht.

Das ist doch unfair dem Interviewten gegenüber.

Das ist jetzt ein Witz, oder?

Nein, wir meinen es ernst.

Wer in der «Rundschau» befragt wird, ist ein Experte auf seinem Gebiet. Anders als der Moderator, der sich in immer wechselnde Dossiers einarbeiten muss.

Ihr Politexperte Claude Longchamp steht wegen seiner Umfragen und Abstimmungsanalysen in der Kritik. Sollte man ihn nicht mal auswechseln?

Longchamp steht zurzeit wegen der Vox-Analyse in der Kritik. Diese Kritik kann ich nicht beurteilen, SRF hat damit nichts zu tun. Was Umfragen und Abstimmungsanalysen angeht, vertraue ich Claude Longchamp zu hundert Prozent. Sein Institut hat über die Jahre einen hervorragenden Job gemacht. Und er ist auch am Bildschirm Gold wert, weil er eloquent ist.

Aber er spricht doch viel zu schnell.

Daran könnte er arbeiten. Aber sonst ist er sehr gut.

Longchamp hat doch ein fast erdrückendes Monopol. Er darf Umfragen machen und am Abstimmungstag kommentieren. Ist das nicht etwas viel?

Von Monopol kann keine Rede sein. Ein Michael Hermann ist auch oft im TV. Ich könnte Ihnen noch andere Namen nennen.

Die nationalen Parteien fordern, dass Sie vor den Wahlen 2015 weniger Umfragen machen lassen.

Das Wahlbarometer wird sicher wieder durchgeführt. Wir liessen es übrigens von Politologen der Uni Bern analysieren. Resultat: Das Wahlbarometer ist im internationalen Vergleich sehr gut.

Die Kritik der Parteien ist, dass bei zu vielen Umfragen die Debatte über Inhalte leidet. Werden es im Wahljahr wieder sechs Umfragen sein?

Diese Kritik ist ein Stück weit nachvollziehbar. Es werden 2015 weniger als sechs Umfragen sein.

Bisher war das Fernsehen am Wahltag immer im TV-Studio Zürich. Auch das wurde kritisiert.

2015 werden wir am Wahltag erstmals in Zürch und Bern präsent sein. In der Wandelhalle des Bundeshauses wird die SRG für alle Sprachregionen ein Studio für die politischen Diskussionsrunden aufbauen.

Bei der wöchentlichen Diskussionssendung «Arena» ist der Dampf raus.

Finde ich nicht. Die Einschaltquoten gingen wieder rauf. Das ist bemerkenswert für eine Sendung, die seit Jahren totgesagt wird. Gerade vor heissen Abstimmungen braucht es Sendungen wie die «Arena».

Wenn die Kamera in der «Arena» die Gäste zoomt, sieht man aber häufig müde und gelangweilte Gesichter.

Sie haben in dem Punkt recht. Das sieht hin und wieder aus, als hätte man da noch aufgefüllt. Wir arbeiten ohnehin an einem neuen Konzept. Anfang 2015 soll die neue «Arena» starten.

Wollen Sie das Publikum anders einbinden?

Möglicherweise. Wir wollen aber sicher Social Media stärker einbeziehen.

Online haben Sie ein Problem: Für eine solch grosse und prominente News-Seite haben Sie wenig Zugriffe, wenig Kommentare und wenig Downloads.

Es stimmt, wir können da ganz klar noch zulegen. Srf.ch ist aber auch kein reines Newsportal. Als Fernsehhaus haben wir eigentlich eine hervorragende Ausgangslage. Wir müssen noch nicht gesendete Beiträge oder Teile von Interviews schon früher am Tag online stellen, abwechslungsreicher und schneller werden.


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