In zahlreichen Wohnungen und Ateliers wurden bis 1963 Zifferblätter für die Uhrenindustrie bemalt. Tausende Menschen kamen so mit der radioaktiven Leuchtfarbe in Kontakt. Das feine Radiumpulver konnte in alle Ritzen dringen und sich im Haus verteilen.
Nach dem Verbot der radioaktiven Leuchtfarbe hat die Suva betroffene Gebäude kontrolliert und gesäubert - aber nicht alle! 60 Ateliers wurden aus Nachlässigkeit vergessen, schreibt die «Sonntagszeitung». Sie bezieht sich dabei auf Dokumente aus dem Bundesarchiv.
Radium auch nach 50 Jahren noch gefährlich
Die Suva bestätigt den Befund. Von 85 Ateliers in einer Liste seien 25 kontrolliert und wenn nötig, was meist der Fall war, auch dekontaminiert worden.
Radium hat eine Halbwertszeit von über 1600 Jahren und strahlt heute noch fast gleich wie vor 50 Jahren. «Wenn in den Ateliers unsauber gearbeitet worden ist und sich das Pulver noch in den Wohnungen befindet, kann das bis heute gefährlich sein», sagt Aurel Perren, Pathologie-Professor an der Universität Bern und Spezialist für Krebserkrankungen.
Das Bundesamt für Gesundheit will nun ein Verzeichnis der Ateliers erstellen und die Gebäude untersuchen. (mad)
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Neuer Strahlen-Skandal: Bund vergisst Häuser auf Radioaktivität zu testen
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