VorwÃ¼rfe ans Inselspital: Erst schwanger, dann gemobbt?

BERN - Schwangere Ärztinnen müssten in der Anästhesie-Abteilung des Inselspitals viel zu viel arbeiten, reklamiert Natalie Urwyler.

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Ihre Karriere schien perfekt zu verlaufen. Die Bernerin Natalie Urwyler war Narkoseärztin am Inselspital, wurde gefördert, galt als Nachwuchshoffnung. Bis sie ein Kind erwartete. Sie habe sich bei Anästhesie-Chefarzt Frank Stüber über die gesetzeswidrigen Arbeitszeiten der schwangeren Ärztinnen beklagt, erklärte sie in der «Rundschau» von SRF. Häufig betrage die Arbeitszeit mehr als neun Stunden pro Tag.

Nach der Reklamation habe sich das Klima verändert. Urwyler erhielt schlechtere Qualifikationen, wurde schliesslich entlassen. Nun spricht sie von Mobbing und fordert Schadenersatz vom Spital: über eine Million Franken. Oder eine Wiederanstellung.

«Sicherheit kann nicht gewährleistet werden»

Die «Rundschau» betitelt den Beitrag mit «Aufruhr im Inselspital» und erwähnt weitere Beispiele. Sie verweist auf einen Artikel der «Berner Zeitung», wonach im Vorjahr 65 Mitarbeitende einen Protestbrief gegen Chefarzt Stüber unterschrieben hätten. «Ihre Politik (...) führt in der klinischen Praxis dazu, dass zum Teil die Sicherheit des Patienten nicht mehr gewährleistet werden kann.» Teils könnten dringende Eingriffe nicht getätigt werden.

Die Insel-Spitze hielt damals gegenüber der Zeitung und jetzt auch im Fernsehen fest, dass die Sicherheit immer gewährleistet war und ist.