Buenos Aires – In Argentinien zieht der mysteriöse Tod eines Staatsanwalts weitere Kreise. Aus Angst um sein Leben floh ein in der Angelegenheit recherchierender Journalist aus dem Land, wie das Nachrichtenportal «Infobae» am Samstag berichtete.
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Es handelt sich um Damian Pachter von der Zeitung «Buenos Aires Herald». Er hatte als erster vom Tod des Staatsanwalts Alberto Nisman berichtet, der wenige Tage zuvor schwere Vorwürfe gegen Präsidentin Cristina Fernandez gerichtet hatte. Deren Regierung macht mittlerweile frühere Geheimdienstmitarbeiter für Nismans Tod verantwortlich.
Dem Nachrichtenportal zufolge hat Pachter Argentinien bereits verlassen. «Ich gehe, weil mein Leben in Gefahr ist. Meine Telefone werden überwacht», wurde Pachter zitiert.
«Ich werde in dieses Land zurückkehren, wenn meine Quellen mir sagen, dass sich die Umstände geändert haben. Ich glaube nicht, dass dies unter dieser Regierung der Fall sein wird.» Der amtlichen Nachrichtenagentur Telam zufolge wollte Pachter einen Flug ins Nachbarland Uruguay nehmen.
Staatsanwalt Nisman war vor einer Woche tot in seiner Wohnung gefunden worden, eine Pistole lag neben ihm. Er hatte über Jahre den Anschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum in Buenos Aires im Jahr 1994 untersucht, bei dem 85 Menschen getötet wurden. Argentiniens Gerichte sehen die Verantwortung beim Iran, der jegliche Verwicklung in den Anschlag zurückgewiesen hat.
Nisman warf Kirchner vor, sie habe versucht, die Ermittlungen gegen die tatverdächtigen Iraner zu stoppen. Ihr Ziel sei es gewesen, die Beziehungen zum Iran zu verbessern und ein Ölgeschäft einzufädeln. Der Staatsanwalt starb, kurz bevor er im Parlament seine Vorwürfe gegen die Präsidentin erläutern sollte. Die Regierung wies die Beschuldigungen als absurd zurück.
Politisch könnte Nismans Tod bei der Präsidentenwahl im Oktober erhebliche Sprengkraft entfalten. Der Fall sorgt in Argentinien für gewaltige Empörung und nährt Verschwörungstheorien.
Nachdem die Regierung zunächst von einem Suizid gesprochen hatte, vermutet sie nach eigener Darstellung inzwischen einen anderen Hintergrund. Demnach sind ehemalige Mitarbeiter des argentinischen Geheimdienstes in die Affäre verwickelt, die kürzlich nach einem internen Machtkampf entlassen wurden. (SDA)
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