Bahn auf dem Gurten: Beginnt der Berner Rodel-Sommer im Herbst?

BERN - Das Baugesuch ist eingereicht, die Sommer-Rodelbahn auf dem Gurten könnte dieses Jahr eröffnen. Die Zeit drängt.

Vielleicht liegt die Sleeping Zone beim diesjährigen Gurtenfestival direkt neben einer Baustelle. Neben der Zeltstadt für die Festivalgänger soll sie nämlich entstehen: die Sommer-Rodelbahn auf dem Gurten. Verläuft alles nach Plan, wird die Piste diesen Spätsommer eröffnet. Wenn also das Festivalvolk im Juli auf den Berner Hausberg pilgert, so wäre die Rodelbahn im Bau. Und irgendwann im August oder September könnte man auf dem Gurten schlitteln – mal nicht im Winter.

Ende letzter Woche hat die Gemeinde Köniz die Baupublikation der Gurtenbahn AG publiziert. Im Bau-Chinesisch heisst das Projekt: «Erstellen einer wannengeführten Sommerrodelbahn.» Dazu soll es ein mobiles Kassenhäuschen, einen Schlepplift sowie ein Schlittenlager geben. Es ist ein Projekt ausserhalb der Bauzonen.

Echo bis jetzt positiv

Die Bähnler sind zuversichtlich, dass es trotzdem durchkommt. «Bis jetzt war das Echo sehr positiv», sagt Rolf Meyer, Sekretär des Gurtenbahn-Verwaltungsrats gegenüber Radio Energy Bern.

Auch wenn als Ziel eine Eröffnung im Spätsommer im Raum steht – definitiv ist die Planung nicht. Es darf keine Verzögerungen geben, das Nebeneinander von Bau und Festival muss detailliert ausgehandelt werden, der Bahnbauer verfügbar sein.

Wichtiges Projekt für Gurtenbahn

Startet die Sommer-Rodelbahn – trotz ihres Namens – erst im Herbst? «Wir werden sicher nicht nur für zwei Wochen öffnen und dann gleich in die Winterpause gehen», sagt Meyer zu Blick am Abend. Was zeigt: Die kleinste Verzögerung, und der Starttermin liegt vielmehr im Frühling 2016.

Die Bahn wird typengleich mit jener am Oeschinensee, die Länge beträgt rund 600 Meter. Für die Gurtenbahn ist das Rodel-Projekt sehr wichtig. Als sie den Plan anno 2011 erstmals ankündigte, hiess es, das Unternehmen wolle so neue Geldquellen erschliessen. Dies sei nötig, um den Betrieb der Gurtenbahn langfristig zu sichern.

Die Linienführung musste seither geändert werden. Zuerst war eine Strecke im Bereich der ehemaligen Schanzen geplant. Das Gelände erwies sich aber als ungeeignet, ein neuer Standort östlich des Fusswegs vom Spiegel auf den Gurten wurde ausgewählt.