Gestern Morgen stürzte eine Germanwings-Maschine in den französischen Bergen ab. Der A320 war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Alle 144 Passagiere und sechs Crew-Mitglieder kamen beim Absturz ums Leben.
Plötzlicher Druckabfall
Wie kam es zur Katastrophe? Experten halten einen plötzlichen Druckabfall für möglich. «Wenn es zu einem Druckabfall kommt, muss die Crew versuchen, die Maschine möglichst schnell runter auf 10 000 Fuss zu bekommen, damit die Passagiere atmen können», sagt Luftfahrtexperte Neil Hansdorf gegenüber «Bild».
Bei einem plötzlichen Druckabfall wird die Luft aus dem Flugzeug gesaugt. Der Kabineninnenraum kühlt stark aus, Crew und Passagiere drohen innerhalb von 10-15 Minuten zu ersticken oder zu erfrieren.
Computer-Crash
Wie die letzte Ausgabe des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» berichtete, kämpften Piloten im November vergangenen Jahres bei einem Lufthansa-Flug gegen den Bordcomputer an. Wie von Geisterhand sank der A321 plötzlich ab. Grund: Sensoren waren vereist und hatten das Computersystem des Flugzeugs mit falschen Daten gefüttert.
Der Computer zwang die Maschine in einen Sinkflug, ohne dass die Piloten Einfluss nehmen konnten. Ähnlich wie im Fall von 4U9525. Germanwings-Chef Thomas Winkelmann sagte jedoch gestern, das Flugzeug sei mit einem neuen Bordcomputer ausgestattet gewesen, der für das Problem nicht anfällig gewesen sei.
«Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass dieser schnelle Höhenverlust des Flugzeugs für den Augenblick unerklärt bleibt», sagt Staatsanwalt Brice Robin dem Fernsehsender BFM TV.
Terroranschlag
Wie die «Bild» weiter schreibt, prüft die spanische Polizei die Videoaufnahmen vom Einstieg der Passagiere in die Maschine. Obwohl: «Es gibt derzeit keine Anzeichen für einen Zusammenhang mit Terrorismus», sagte Bernadette Meehan, eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA. «Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Opfern und ihren Familien.»
Verdacht auf fahrlässige Tötung
Die Staatsanwaltschaft hat indes Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung aufgenommen. Die Ermittler wollten derzeit acht Zeugen vernehmen, bestätigte Staatsanwalt Robin weiter. Die gefundene Blackbox soll heute Morgen untersucht werden.
Auch sollen zehn Gerichtsmediziner und drei Anthropologen zum Unfallort gebracht werden, um DNA-Proben zu entnehmen. Die sollen bei der Identifizierung der Opfer helfen. (gru)
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Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung: Die drei Absturz-Thesen von 4U9525
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