Paris – Unter den französischen Konservativen (UMP) ist nach einer innerparteilichen Abstimmung ein offener Streit über den Parteivorsitz entbrannt. Die beiden Bewerber riefen sich jeweils zum Sieger aus. Beide Lager warfen sich gegenseitig Betrug bei der Wahl vor.
Sowohl UMP-Generalsekretär Jean-François Copé als auch der frühere Ministerpräsident François Fillon beanspruchten am Sonntag den Sieg bei der Urwahl des neuen Parteichefs für sich. Copé sagte am Abend, die Mehrheit der Mitglieder habe sich für ihn ausgesprochen. Fillon erklärte kurz darauf, er habe die Wahl mit 224 Stimmen Vorsprung vor Copé gewonnen.
Anhänger Copés sprachen davon, der 48-Jährige habe 1221 Stimmen mehr als Fillon erhalten. Copé wurde von der Parteirechten unterstützt.
Der 58-jährige Fillon, der der gemässigten Mitte der Partei angehört, hatte als Favorit gegolten. Er zeigte sich in der Nacht «extrem schockiert» darüber, dass noch kein offizielles Ergebnis vorliege.
«Ich werde den UMP-Mitgliedern nicht ihren Sieg stehlen lassen», erklärte er. Dabei räumte er jedoch ein, dass das Ergebnis noch von der internen Wahlkommission der Partei bestätigt werden müsse. Er werde mit Gelassenheit auf die Ergebnisse warten.
Der Abgeordnete Bernard Debré, der Fillon unterstützt, sprach von «Anomalien» bei der Abstimmung. Daher werde das Ergebnis in mehreren Départements angefochten. Anhänger Copés sprachen ihrerseits von Unregelmässigkeiten in Fillon-Hochburgen wie Nizza und Paris.
Der Chef der Wahlkommission, Patrice Gélard, kündigte in der Nacht an, die Arbeit am Montagmorgen um 10.00 Uhr MEZ fortzusetzen. Die Ergebnisse aus 50 Prozent der Regionen fehlten. Gélard äusserte die Hoffnung, dass am Montag ein Endergebnis vorliegen werde.
Die rund 300'000 Mitglieder der Partei von Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy waren am Sonntag zwischen 09.00 und 18.00 Uhr zur Wahl des neuen Vorsitzenden aufgerufen. Dafür waren in ganz Frankreich fast 650 Wahllokale eingerichtet worden. Offenbar beteiligte sich mehr als die Hälfte der Mitglieder an der Abstimmung.
Fillon und Copé liefern sich seit Wochen schon erbitterte Lagerkämpfe. Sowohl Fillon als auch Copé haben Ambitionen auf eine Kandidatur für das Amt des Staatschefs. Der Posten des Parteivorsitzenden gilt als Sprungbrett für dieses Ziel.
Die nächste Präsidentenwahl findet 2017 statt. Sarkozy hatte die Wahl vor sechs Monaten gegen seinen sozialistischen Herausforderer François Hollande verloren.
Das Duell Fillon-Copé hat die UMP in ein Schlachtfeld verwandelt. Eine der wichtigsten Aufgaben des neuen auf drei Jahre gewählten Vorsitzenden wird es sein, die Partei wieder zu einen: Gleich ob der Chef der angriffslustige und weiter rechts stehende Copé sein wird oder der moderate Fillon. (SDA)
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