Sohn von Folkstar Paul McNeill erstochen: Mord im Drogen-Rausch?

Das Leben am Lago Maggiore verdankte Marco († 30) dem Erbe seines berühmten Vaters, Paul McNeill († 50). Der hatte mit seinen Tantiemen in Brissago TI eine Wohnung mit Seeblick gekauft. Sohn Marco war stolz auf den irischen Folkstar, der in den 70er-Jahren mit Simon und Garfunkel («Bridge Over Troubled Water») auf Tournee ging. 1989 starb Paul mit nur 50 Jahren. Sein bekanntester Song, eine Ballade, hiess «Children of the Storm – Kinder des Sturms».

Am Donnerstag vor einer Woche geht Marcos Welt in einem Sturm von Flammen unter. Die Polizei findet seine verkohlte Leiche im Appartement in Brissago.

Der Obduktionsbericht ist erschütternd. Marco McNeill wurde erstochen, erschlagen und angezündet. Ein brutaler Mord im Touristenparadies.

Zwei Tage später verhaftet die Polizei einen Mann und eine Frau aus Locarnos Drogenszene. Die Frau gesteht: «Ich habe Marco das Messer ins Bein gerammt, dann hat mein Freund weitergemacht. Er stach ihn in den Oberkörper und schlug mit einem Stuhl auf ihn ein, bis der zertrümmert war und Marco sich nicht mehr regte.» Handelte das Pärchen im Drogenrausch?

Das Massaker geschieht in der Nacht auf Donnerstag. Die Mörder lassen das Opfer in seinem Blut liegen, kehren aber am Abend zum Tatort zurück. Sie wollen sehen, ob Marco McNeill noch lebt. Als sie den Toten sehen, legen sie Feuer, um Spuren zu vernichten.

Ein Freund von Marco vermutet: «Es ging um Kokain. Früher war er ein guter Junge. Seit einiger Zeit verkehrte er in üblen Kreisen, nahm Drogen. Zwei Tage vor seinem Tod sah ich ihn am Bahnhof. Er freute sich auf eine Deutschlandreise.»

Marco studierte Gesang in Italien und träumte von einer Karriere. Freunde beschreiben ihn als Einzelgänger, als verschlossen und melancholisch.

Im Grenzort Brissago ist man geschockt. «Marco lebte seit einigen Jahren hier», sagt Alberto Petrucciani (64). «Von Drogen habe ich nie etwas mitbekommen.» Man habe im Haus einen Streit gehört, sagt der Nachbar, er habe aber nicht gleich die Polizei holen wollen. War diese Nachsicht ein Fehler?