SOLOTHURN - SO - Im Prozess zum Dreifachmord von Grenchen vom Juni 2009 hat der Anwalt der an der Tat mitbeteiligten Frau am Freitagmorgen mit seinem Plädoyer begonnen. Dieses umfasst 320 Seiten und soll rund 11 Stunden dauern.
Ob der Prozess der zweiten Instanz angesichts dieses Marathonvortrages wie vorgesehen am Freitag abgeschlossen werden kann, entscheidet das Gericht über Mittag. Dem dreiköpfigen Richtergremium liegt ein Antrag eines der drei Anwälte vor, einen zusätzlichen Verhandlungstag anzuhängen.
Mit einer Verlängerung des Prozesses soll den Prozessparteien genügend Zeit für Replik und Duplik eingeräumt werden. Der Antrag wird von den Anwälten der beiden anderen Angeklagten unterstützt. Die Oberstaatsanwaltschaft hingegen lehnte eine Verlängerung ab und will den Prozess heute Freitag zu Ende führen.
Seine Mandantin sei zu Unrecht wegen dreifachen Mordes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt worden, sagte der Anwalt zum Auftakt seines langen Vortrages. Die erste Instanz sei bei der Beurteilung der Schuld der Frau nur der Anklage und den Aussagen der beiden eigentlichen Mörder gefolgt.
Die Frau sei nicht am Tatort gewesen und es gebe auch keine Beweise, dass sie bei der Planung der Tat eine führende Rolle gespielt habe. Der Anwalt verlangt für die Frau einen Freispruch in den Hauptanklagepunkten und lediglich eine Verurteilung in Nebenanklagepunkten. (SDA)
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