Kopfverletzungen, Schnittwunden und Schrammen. Mehrere Fussballfans mussten nach dem gestrigen Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Basel und Aarau im Spital behandelt werden.
Hooligans beider Fangruppen sind nach dem Spiel aufeinandergeprallt. Mit Fahnenstangen und brennenden Fackeln gingen sie aufeinander los. Trotzdem spricht die Polizei in einer Mitteilung von «keinen grösseren Zwischenfällen».
«Die Polizei hat nichts gemacht»
Die Fussballfans sehen das anders. Sie sprechen von den schlimmsten Ausschreitungen seit Jahren und erheben schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
Ein FC-Aarau-Mitglied erzählt: «Mehrere Minuten gingen die Fans aufeinander los und die Polizei hat nichts gemacht.» Ein anderer Fussballfan sagt zu Blick.ch: «Wir haben uns noch gewundert, warum die Polizisten so langsam einmarschierten.»
«Polizisten standen draussen»
Einer hat die Flucht aus dem Stadion ergriffen, nachdem die ersten Pyros und Fahnenstangen flogen. «Viele Polizisten standen draussen und haben nichts gemacht», sagt er zu Blick.ch. «Wir haben sie dann auf die Tumulte im Stadion hingewiesen. Sie meinten nur, das falle nicht in ihren Zusändigkeitsbereich.»
Polizei schützt primär die Innenstadt
Nach einigen Minuten griff die Kantonspolizei dann aber in die Tumulte ein und drängte die Hooligans mit Gummischrot zurück. Nur warum hat sie damit so lange gewartet? Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau erklärt: «Wir sind primär für die Sicherheit ausserhalb des Stadions zuständig. Nachdem wir zu Hilfe gerufen wurden, waren wir aber schnell im Stadion.»
Da weitere Auseinandersetzungen ausblieben, wertet Graser den Einsatz als «positiv». «in der Aarauer Innenstadt kam es nur noch vereinzelt zu Scharmützeln und kleineren Schlägereien unter betrunkenen Fans.»
Graser: «Die Bilder sind zwar eindrucksvoll, aber man darf sich nicht davon täuschen lassen. Es waren nur ein paar Chaoten, die Stunk gemacht haben. Es gab Provokationen und Tätlichkeiten, doch keine schweren Straftaten. Da sind wir uns bei Fussballfans anderes gewohnt: Steine, die fliegen oder schwere Sachbeschädigungen.» (mad)
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