Rotterdam – Begleitet von Protesten ist ein russischer Tanker mit dem ersten Öl aus der Arktis in Rotterdam eingetroffen. Die «Mikhail Ulyanov» legte am Donnerstagmorgen am Rotterdamer Hafen an, wie niederländische Medien berichteten.
Die Polizei hatte zuvor eine Blockade der Umweltorganisation Greepeace beendet. Die Aktivisten hatten mit ihrem Schiff «Rainbow Warrier» zunächst den Anlegeplatz des russischen Tankers blockiert.
Die Polizei habe das Greenpeace-Schiff aber weggeschleppt und rund 15 Personen vorläufig festgenommen, sagte ein Sprecher der Organisation an Bord des Schiffes dem niederländischen Radio. Unter den Aktivisten seien auch eine Schweizerin und ein Liechtensteiner, schrieb Greenpeace Schweiz in einer Mitteilung.
Das Öl stammt von der umstrittenen Gazprom-Plattform in der arktischen Petschorasee. Im Auftrag des französischen Ölkonzerns Total soll es nun aus dem Tanker gepumpt werden. Es sei das erste Mal, dass Öl aus arktischer Offshore-Föderung auf den Markt gebracht werden sollte, schrieb Greenpeace.
Gemäss der Umweltorganisation ist die Ölförderung in der Arktis «ein gefährliches Wagnis». Sie befürchtet, dass ein Ölunfall in der Region zu einer ökologischen Katastrophe führen würde. Denn es gebe bisher kein erprobtes Mittel, um die eisigen Gewässer von ausgelaufenem Öl zu reinigen.
Im vergangenen September waren 30 Greenpeace-Aktivisten, unter ihnen ein Schweizer, in der Petschorasee nach Protesten gegen die Ölbohrungen verhaftet und von der russischen Justiz trotz massiver internationaler Kritik wegen Piraterie angeklagt worden. Erst nach 70 Tagen kamen sie wieder frei. (SDA)
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