In den letzten Tagen häufen sich die Schreckensmeldungen aus der Ukraine. Die Rebellen sind auf dem Vormarsch. Die Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin werden immer wilder: Er erwähnt seine Atomwaffen, er prahlt damit, die ukrainische Hauptstadt Kiew «in zwei Wochen» stürmen zu können.
Wie schlimm steht es wirklich um die Ukraine? Blick.ch fragte einen Experten vor Ort, Andreas Umland (47), wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Euro-Atlantische Kooperation in Kiew.
Nato-Generäle sprechen jetzt davon, dass die Ukraine militärisch besiegt ist. Was sagen Sie dazu?
Andreas Umland: Diese Einschätzung scheint mir verfrüht. Zwar wäre die Übermacht der russischen Armee im Falle eines richtigen russisch-ukrainischen Krieges erdrückend. Allerdings wäre ein solcher offener Krieg in der russischen Bevölkerung unpopulär. Je länger, opferreicher und offensichtlicher russisches militärisches Engagement in der Ukraine ist, desto schwieriger wird es für den Kreml, seine Politik vor der eigenen Bevölkerung zu rechtfertigen.
Putin hat gesagt, «Atomwaffen sind eine Realität». Droht er mit einem Atomkrieg?
Nein, das kann ausgeschlossen werden. Ein russischer Atomwaffeneinsatz auf ukrainischem Gebiet wäre innenpolitischer Selbstmord für den Kreml. Die Entscheidungsträger in Moskau pokern hoch, womöglich zu hoch. Allerdings sind sie nicht gänzlich irrational.
Ausserdem sagte Putin angeblich, er könne «Kiew in zwei Wochen» einnehmen. Plant er das wirklich?
Auch das ist ein Bluff. Russland könnte das zwar rein militärisch. Die innenpolitischen Risiken wären für den Kreml aber unwägbar. Deshalb sollte man sich davon nicht beeindrucken lassen.
Was will Putin also tatsächlich in der Ukraine?
Dauerhafte Instabilität und ein Scheitern der ukrainischen Europäisierung. Niedergang, Zersetzung und Chaos in der Ukraine werden von den russischen Medien weidlich ausgeschlachtet. Die ganze Berichterstattung stabilisiert das autoritäre und korrupte Regime in Russland und lenkt von den vielfältigen Problemen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft Russlands ab.
Wie ist die Stimmung jetzt in der Ukraine, bei den Leuten auf der Strasse?
Sehr bedrückt und resigniert. Auch macht sich zunehmende Enttäuschung über das Verhalten des Westens breit. Viele westliche Firmen und Organisationen kooperieren weiterhin eng mit Russland und finanzieren damit indirekt den Krieg gegen die Ukraine mit. Das verstehen die Ukrainer nicht.
Welche Optionen hat Präsident Poroschenko, hat der Westen?
Poroschenko hat im wesentlichen alle Karten ausgespielt: Waffenruhe, Diplomatie, Verhandlungsangebote und militärische Offensive. Die Nato wird in der Ukraine nicht direkt aktiv werden und könnte höchsten Waffen, Berater und Training zur Verfügung stellen. Potenzieller Hauptakteur wäre die EU, die wirtschaftlich eng mit Russland verflochten ist. Allerdings reagierte die Union bislang meist zu spät und zu wenig.
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