Bei der gewaltigen Explosion der unterirdischen Ölpipeline in der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao wurden gestern 166 Menschen verletzt, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete. Die Zahl der Toten stieg heute Morgen auf 44 an.
Unglücksursache war eine beschädigte Leitung: In den frühen Nachtstunden waren zunächst Risse und ein Leck in der Pipeline entdeckt worden, wie die Stadtregierung berichtete. Einsatzkräfte stoppten umgehend den Ölfluss in der Leitung und begannen mit den Reparaturen.
Das ausgetretene Öl floss aber auch in die städtische Kanalisation. Es habe ein Feuer gegeben, was schliesslich die Explosion auslöste.
Die Wucht der Detonation in der Nähe des Chemiewerks Lidong riss in angrenzenden Wohngebieten über Hunderte Meter die Erde und den dicken Asphalt von Strassen auf. «So etwas habe ich bisher nur in Katastrophenfilmen gesehen», sagte ein Mitglied der Rettungsmannschaften der Nachrichtenagentur Xinhua.
Autos durch die Luft geschleudert
Ein Bus mit Fahrgästen sei in eine breite Spalte in der Strasse gerutscht und eingequetscht worden, berichtete der Augenzeuge. Die Insassen waren eingeschlossen.
Dutzende Autos und Motorräder wurden durch die Explosion hochgeschleudert und umgekippt. Häuser wurden beschädigt und Bäume stürzten um. Hunderte Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte waren im Einsatz. Eine riesige Rauchwolke stieg über dem Industriekomplex in den Himmel.
Bilder zeigten schwere Zerstörungen. Autos wurden von schweren Steinbrocken und Geröll verschüttet und zum Teil völlig zerquetscht. Selbst Camions waren umgekippt. Der Riss von der Explosion in der Erde war zum Teil metertief. Bei den Bergungsarbeiten mussten Bagger eingesetzt werden.
Feuer in der Kanalisation
Öl floss über die Kanalisation auch in die Bucht von Jiaozhou. Am Ausfluss habe es ebenfalls ein Feuer und Explosionen gegeben, berichtete die Staatsagentur Xinhua, ohne Details zu nennen. Das Öl habe ein Meeresgebiet von rund 3000 Quadratmetern verseucht.
Die 176 Kilometer lange Pipeline zwischen den Städten Qingdao und Weifang war erst im August in Betrieb genommen worden und gehört dem grössten chinesischen Ölkonzern Sinopec. (SDA)
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