Das will Ulrich Giezendanner nicht auf sich sitzen lassen: Die Unia warf dem SVP-Nationalrat per Zeitungsinserat vor, Löhne unter 2000 Franken pro Monat zu zahlen. Zuvor hatten Gewerkschafter am Firmensitz in Rothrist AG demonstriert.
«Diese Verleumdung lasse ich mir nicht bieten», sagt der Aargauer und öffnet seine Lohnbuchhaltung. Das tiefste Gehalt erhält ein italienischer Grenzgänger in Stabio TI: 3600 Franken brutto, plus 800 Franken Spesen. Mit Ausnahme eines Lehrabgängers verdienen die restlichen Chauffeure mehr als 4000 Franken.
Für Lageristen sind es zwischen 4700 und 5000 Franken. In der Zweigstelle in Köln liegen die Löhne aber tiefer, umgerechnet zwischen 3600 und 4400 Franken. «Ich versichere eidesstattlich: Diese Zahlen sind ungeschönt», sagt Giezendanner.
Letzte Woche hatte er erklärt, die Angestellten in seiner Tessiner Niederlassung erhielten tiefere «italienische Löhne». Inzwischen hat er die Äusserung dementiert. Mit der Unia will er nichts mehr zu tun haben. «Diese Leute lügen und haben bei mir Hausverbot.» Die Branche teile seine Haltung. «Hier bin ich der Patron. Ich lasse mir nicht von jedem dreinreden.»
Die Gegenseite gibt sich unbeeindruckt. «Seit unserer Gründung vor zehn Jahren weigern sich die Fuhrhalter, offiziell mit uns zu sprechen. Inoffiziell trifft man sich trotzdem», sagt Roland Schiesser von der Unia. Zu den Löhnen bei Giezendanner meint er: «Diese Gehälter sind noch weit von den 22 Franken pro Stunde entfernt, die wir fordern.»
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