New York – Eine indische Diplomatin, deren Festnahme Verstimmungen zwischen den USA und Indien ausgelöst hatte, muss in New York vor Gericht. Die 39-jährige Devyani Khobragade ist angeklagt, weil sie falsche Dokumente für den Visumsantrag ihrer Haushälterin vorgelegt hatte.
Ausserdem habe sie der Angestellten zu wenig bezahlt, teilte die New Yorker Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der Anwalt der Frau hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Da Khobragade diplomatische Immunität geniesst, war zunächst unklar, wie die Vorwürfe gegen sie weiter verfolgt werden. Das Aussenministerium habe Khobragade gebeten, die USA zu verlassen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Ihr Anwalt habe aber mitgeteilt, dass sie das bislang - anders als zunächst von der Staatsanwaltschaft vermutet - nicht getan habe.
Ihre Festnahme Mitte Dezember hatte in ihrem Heimatland für grosse Empörung gesorgt. Indische Minister und Abgeordnete prangerten die angeblich erniedrigende Behandlung der Frau an. Khobragade war nach Zahlung einer Kaution in Höhe von 250'000 US-Dollar freigekommen.
Als Reaktion auf den Zwischenfall beschloss Indien zahlreiche Massnahmen gegen die US-Vertretung in Neu Delhi. So wurde etwa die diplomatische Immunität von US-Konsularbeamten herabgestuft. (SDA)
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