Das Video ist nur wenige Minuten lang und trägt den schlichten Titel «Eine Botschaft an Amerika» - und es ist zugleich ein schockierendes Dokument unfassbarer Brutalität.
Es zeigt, wie ein Mann in orangefarbener Gefängniskleidung am Boden kniet und in die Kamera spricht: «Ich rufe meine Freunde, meine Familie und meine Lieben dazu auf, gegen meine wahren Mörder, die US-Regierung, vorzugehen. Was mir passieren wird, ist das Ergebnis ihrer Selbstgefälligkeit und Kriminalität.»
Neben ihm steht ein vermummter Mann mit einem Messer in der Hand, offenbar eine IS-Terrorist, der zu einem kurzen Monolog ansetzt. «Wir sind eine muslimische Armee und ein Staat, der von einer grossen Zahl von Muslimen anerkannt wird», sagt er unter anderem.
Dann säbelt der Maskierte dem Mann in Orange die Kehle durch. Standbilder zeigen den Toten schliesslich, wie er bäuchlings auf dem Boden liegt. Seinen abgetrennten Kopf hat ihm sein Schlächter auf den Rücken gelegt.
Mutter bestätigt den Tod
Beim geköpften Mann auf den Aufnahmen, die seit gestern im Internet kursieren, handelt es sich um den US-Journalisten James Foley, der im November 2012 während einer Reportage im Norden Syriens entführt wurde.
Seine Mutter Diane bestätigte auf Facebook den Tod ihres Sohnes. «Er liess sein Leben bei dem Versuch, der Welt das Leiden des syrischen Volkes aufzuzeigen. Wir waren nie stolzer auf ihn.»
James, so seine Mutter, sei ein «aussergewöhnlicher Sohn, Bruder, Journalist und Mensch» gewesen.
Foley (40), geboren in Rochester im US-Bundesstaat New Hampshire als jüngstes von fünf Kindern, arbeitete zunächst als Lehrer. Mitte der Nullerjahre stieg er in den Journalismus ein und spezialisierte sich auf auf Reportagen aus Kriegs- und Krisengebieten.
«Mutiger Journalist»
Als freier Journalist berichtete er aus Irak und Afghanistan. Dann, im Frühling 2012 zog es ihn nach Syrien. Bis zu seiner Entführung durch Terroristen der Isis, realisierte er rund 30 Videobeiträge für die Nachrichtenagentur Agence France-Press. Daneben arbeitete er für die Nachrichtenseite «GlobalPost» und zahlreiche TV-Sender.
Alex Sherman, Reporter bei Bloomberg News, bezeichnete Foley auf Twitter als «lustigen, warmen Typen» und «mutigen Journalisten, der in Syrien «unglaubliche Arbeit» geleistet habe. Max Fisher, eine weiterer Weggefährte, lobte seine «Einsatz für die Wahrheit».
Foley selbst sagte einmal über seine Arbeit: «Ich denke, dass der Journalismus an der Front sehr wichtig ist». Ohne Fotos, Videos und Erfahrungen aus erster Hand, könne man der Welt nicht schildern, wie die Wirklichkeit sei.
In Libyen verschleppt
«Er war immer bereit, dahin zu gehen, wo niemand sonst hin wollte», sagte Sarah Fang, eine Kollegin aus Foleys Zeit als Lehrer, die noch lange mit ihm in Kontakt stand.
Seine Leidenschaft, sein Einsatz, hatte Foley immer wieder in brenzlige Situationen gebracht. 2011 wurden er und drei Kollegen während des Bürgerkriegs in Libyen von Schergen des früheren Machthabers Muammar Gaddafi verschleppt und später wegen «illegaler Einreise» vor Gericht gestellt.
Nach Zahlung einer Strafe von umgerechnet gut 150 Franken kamen sie, sechs Wochen nach der Entführung, wieder frei.
«Früher hingehen, länger bleiben»
Gegenüber der Zeitschrift «Newsweek» schilderte Foley danach das Dilemma seines Berufs: «Als Freiberufler musst du grössere Risiken eingehen als festangestellte Journalisten. Du musst etwas haben, was diese nicht haben. So läuft der Wettbewerb. In Krisengebieten bedeutet das: gehe früher hin, bleibe länger, gehe näher.»
Der Nachrichtensender CNN schreibt auf seiner Internetseite, Foley habe mit seiner Berichterstattung aber immer auch versucht, «die Menschlichkeit inmitten des Schrecken des Krieges» zu zeigen.
Diese Mission hat ihn nun das Leben gekostet – auf unmenschlichste Art und Weise. (bau)
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Von IS geköpfter US-Journalist James Foley: «Er ging dahin, wo sonst niemand hinwollte»
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